Erfahrungen mit Kaspersky VPN
Kaspersky VPN Test 2023: Mit Secure Connection sicher surfen?
20.10.2023
- Kaspersky VPN: Unser Test-Fazit
- Ist Kaspersky VPN Secure Connection sicher?
- Wie vertrauenswürdig ist der Anbieter?
- Wie schnell ist Kaspersky VPN im Labortest?
- Erfahrungen beim Streaming
- Kaspersky VPN einrichten und nutzen
- Kaspersky VPN Kosten: Preise und Tarife
Kaspersky VPN: Unser Test-Fazit
Kaspersky VPN Secure Connection bietet solide VPN-Technik, allerdings überzeugt sie nicht in allen Punkten. Die Verschlüsselung zeigt sich gut, und Extras wie Split-Tunneling sowie ein automatischer WLAN-Schutz stellen gute Argumente für das VPN des Sicherheitsherstellers dar. Zudem erhalten Sie mit der Kaspersky-Tarnlösung einen der schnellsten VPN-Dienste. Beim Entsperren von US-amerikanischen Streaming-Diensten zeigt sich Secure Connection leistungsfähig. Allerdings fällt die Geräteauswahl recht klein aus, und der Dienst bietet nur wenige Funktionen. Dennoch ist der Preis für ein Jahr recht günstig.
- Länder: 72
- Server: 2.000+
- Parallele Verbindungen: 5
- Verfügbar für: Windows, macOS, Android, iOS, einige Router
- Protokolle: Hydra
- Datenerfassung: einige statistische Daten
- Preise: ab 2,83 Euro pro Monat
- Gratisversion: verfügbar, 200 MB pro Tag, 1 Gerät
Ist Kaspersky VPN Secure Connection sicher?
Kaspersky besitzt im Antivirenbereich einen ausgezeichneten Ruf. Wir wollten herausfinden, wie gut die Tarnkappe im VPN-Vergleich abschneidet. Die Robustheit des technischen Unterbaus von Secure Connection ist für Außenstehende schwer einzuschätzen, da wichtige Basisparameter zurückgehalten werden. Auf der Website, in den Support-Dokumenten und im Client erfahren interessierte Nutzer nicht, dass Kaspersky ein Verfahren namens Hydra verwendet.
Die US-Firma Pango (früher: Anchor Free) entwickelte dieses Verfahren und nutzt es nicht nur in ihrem eigenen VPN-Dienst Hotspot Shield, sondern lizenziert es auch an Wettbewerber. Im Gegensatz zu Open-Source-Software ist der Quellcode von Hydra nicht einsehbar, wodurch potenzielle Sicherheitslücken viel schwerer zu entdecken sind.
Bislang gilt Hydra jedoch als unknackbar. Dass Kaspersky jede VPN-Verbindung mit dem stark verschlüsselten Standard AES-256 kodiert, macht ebenfalls zuversichtlich. Der Hersteller setzt zwar keine eigenen DNS-Server ein, aber im DNS-Leak-, IPv6-Leak- und WebRTC-Leak-Test maskierte der VPN-Dienst unseren Standort ordnungsgemäß. Das VPN verriet keine Informationen über unseren echten Browser und Internetanschluss und hielt die Schotten dicht.
Über das Dashboard im Kaspersky-Benutzerkonto können Sie gut versteckt im Reiter Sichere Verbindung zusätzlich eine OpenVPN-Konfigurationsdatei herunterladen. Diese lässt sich anschließend in bestehende OpenVPN-Clients wie OpenVPN Connect einbinden, auch auf passenden Routern. Dieser Weg ist nicht besonders komfortabel. Bei anderen Herstellern kann man die verfügbaren Protokolle in den jeweiligen VPN-Apps auswählen.
Infrastruktur von Hotspot Shield
Kaspersky betreibt den VPN-Dienst nicht über eigene Server, sondern nutzt die Infrastruktur von Hotspot Shield. Ähnlich verfährt Bitdefender mit seiner VPN-Lösung. Zum Testzeitpunkt war die Auswahl aus 38 Ländern begrenzt, aber in der neuesten Version hat sich die Anzahl mit 72 Ländern fast verdoppelt. Die reine Menge an Servern ist prinzipiell kein wichtiger Faktor mehr, entscheidender ist die globale Abdeckung – mit 2.000 Verbindungsmöglichkeiten ist Kaspersky auf einem guten Weg.
Kill-Switch, WLAN-Schutz und Split-Tunneling
Um sicherzustellen, dass Sie nicht versehentlich ohne VPN-Schutz surfen, sollten Sie in den Einstellungen den Kill-Switch aktivieren. Kaspersky konfiguriert diesen so, dass Internetverkehr nur mit bestehender VPN-Verbindung möglich ist.
Eine zusätzliche Schutzmaßnahme stellt der Intelligente Schutz dar. Kaspersky bezeichnet damit die WLAN-Schutz-Funktion, die das VPN aktiviert, sobald eine Verbindung zu einem ungesicherten Drahtlosnetzwerk hergestellt wird. Dies erweist sich als praktisch, wenn man sich häufig in ungesicherte WLAN-Zugänge einloggt, beispielsweise an Bahnhöfen oder in Cafés und Restaurants.
Ebenfalls sehr nützlich ist die Funktion Split-Tunneling. Hiermit schließt man den Datenverkehr ausgewählter Apps gezielt aus dem VPN-Tunnel aus. Beim Online-Gaming benötigt man beispielsweise nur selten eine VPN-Verschlüsselung; in der Regel erzielt man mit der normalen Internetleitung bessere Geschwindigkeiten und schnellere Pings.
Wie vertrauenswürdig ist der Anbieter?
Kaspersky betont auf der Produktwebseite für Secure Connection ausdrücklich den Schutz der Privatsphäre. Laut eigener Aussage zeichnet der Anbieter keine Online-Aktivitäten auf. Aus der Datenschutzerklärung geht hervor, dass der Hersteller einige Daten mit dem US-Unternehmen Pango teilt, damit Nutzer sich am VPN-Server anmelden können.
Dazu gehört auch die IP-Adresse, die während einer laufenden VPN-Sitzung im Arbeitsspeicher gespeichert wird. Nach Beendigung der Sitzung löscht sich der Eintrag selbstständig. Einige Statistikdaten behält Pango jedoch für einen längeren Zeitraum, um den Service besser verwalten zu können. Dies ist akzeptabel und kein schwerwiegender Eingriff. Ob Pango diese Informationen jedoch wirklich ein ganzes Jahr lang aufbewahren muss, darüber lässt sich diskutieren.
Grundsätzlich kommuniziert Kaspersky recht transparent, welche Daten und in welchem Umfang der Hersteller aufzeichnet und mit wem er diese Informationen teilt. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn diese Informationen auf der Website leichter auffindbar wären – uns gelang dies nur über eine Google-Suche. Die oben genannte Erklärung ist zudem nur in englischer Sprache verfasst, während die deutschen Datenschutzbestimmungen sich nur allgemein auf Kaspersky-Produkte beziehen. Generell lässt sich feststellen, dass VPN nicht das Kerngeschäft des Unternehmens ist – das sind nach wie vor die Security-Suiten. Spezialisierte VPN-Anbieter verfügen häufig über bessere und informativere Webauftritte.
Dennoch möchte Kaspersky mit der 2017 ins Leben gerufenen Global Transparency Initiative belegen, dass sich das Unternehmen der Transparenz verschrieben hat. So verlegte das Unternehmen beispielsweise jegliche Datenverarbeitung und -speicherung im Zusammenhang mit Cyberbedrohungen in die datenschutzfreundliche Schweiz. In sogenannten Transparenzzentren in der Schweiz und anderen Ländern erhalten Partner und Kunden des Unternehmens, wie staatliche Behörden und Regierungsstellen, einen tiefen Einblick in die Datenschutzpraktiken des Herstellers.
Das Angebot beinhaltet auch eine umfassende Überprüfung des Quellcodes von Kaspersky-Produkten. Laut Unternehmen führte man 2022 in diesem Zusammenhang zwei neue Audits für Secure Connection durch.
Wie schnell ist Kaspersky VPN im Labortest?
Unser Testlabor untersucht bei allen Kandidaten 24 Stunden lang die Download- und Uploadgeschwindigkeit sowie die Ping-Zeiten mit deutschen VPN-Servern. Und wie schnell ist Secure Connection? Kasperskys VPN-Dienst beeindruckte wie schon im vorherigen Test mit hervorragenden Leistungen.
Die Download-Performance zeigte durch die verschlüsselte Verbindung keine messbare Beeinträchtigung – das VPN nutzte die volle Kapazität der Internetleistung. Das Tempo beim Upload verringerte sich lediglich um 1,4 Prozent im Vergleich zur Messung ohne VPN. Auch die niedrigen Ping-Zeiten von 16 Millisekunden sind bemerkenswert.
In puncto Geschwindigkeit erzielte Kaspersky VPN Secure Connection das zweitbeste Ergebnis unter 16 getesteten Anbietern und lag fast gleichauf mit Bitdefender Premium VPN, das beim Upload etwas schneller war und sich daher in Sachen Tempo den ersten Platz sicherte. Keine echte Überraschung, denn wie bereits oben erwähnt, teilen sich beide Dienste die schnellen Hotspot-Shield-Server. Wenn Sie also einen besonders schnellen Dienst suchen, liegen Sie mit beiden Diensten goldrichtig.
Erfahrungen beim Streaming
Viele Menschen möchten exklusive Streaming-Inhalte aus dem Ausland ansehen, doch das ist oft schwierig. Videoplattformen wie Netflix & Co. setzen Geoblocking ein, um sicherzustellen, dass Filme und Serien nur in bestimmten Weltregionen verfügbar sind. Eine dafür optimierte VPN-Software ermöglicht das Umgehen dieser künstlichen Ländersperren. Wie schneidet Kaspersky VPN Secure Connection in dieser Hinsicht ab?
Kaspersky VPN und Netflix
Kaspersky VPN Secure Connection ermöglicht den Zugriff auf die Netflix-Mediatheken in den USA und Kanada, wo das Programm besonders attraktiv ist. Allerdings bleiben die anderen fünf Testregionen - Großbritannien, Japan, Südkorea, Australien und sogar Deutschland - hinter der Geoblockade versteckt. Schon im vorherigen Test zeigte Kaspersky in dieser Hinsicht nur mittelmäßige Ergebnisse. Streaming-Fans, die gerne ausländische Netflix-Mediatheken nutzen möchten, sollten sich eher die VPN-Dienste von CyberGhost, NordVPN und Surfshark ansehen.
Kapersky VPN und weitere Streaming-Dienste
Zusätzlich haben wir getestet, ob Kaspersky VPN Secure Connection die Ländersperren von Amazon Prime Video USA und Großbritannien umgehen kann. In beiden Ländern gelang das Streaming von Prime Video problemlos. Der Streaming-Dienst erkannte den Einsatz des VPNs nicht und gewährte vollen Zugriff auf beide Länder-Mediatheken.
Der positive Eindruck setzte sich bei den US-Streaming-Diensten HBO Max und Hulu fort. Die Geoblocks beider Dienste stellten für Secure Connection keine Hürde dar. Wichtig: Der Zugang zu Hulu und HBO Max in Deutschland ist grundsätzlich nur mit einem Trick möglich. Wie das genau funktioniert, erklären wir in separaten Ratgebern für HBO Max und Hulu.
Der BBC iPlayer hingegen verweigerte den Zugriff mit einer Fehlermeldung und dem Hinweis, dass die Inhalte des iPlayers nur in Großbritannien verfügbar sind. Offensichtlich hat Kaspersky keine gute Verbindung ins Vereinigte Königreich.
Livestreams von ORF, Servus TV & Co.
Secure Connection meistert Mediatheken verschiedener Fernsehsender gut, auch bei Livestreams von ARD und ZDF klappte die Verbindung. Bei Livestreams von ORF, ServusTV Österreich und dem Schweizer Sender SRF hingegen scheiterte Kaspersky VPN an der Ländersperre.
Kaspersky VPN einrichten und nutzen
Die Clients für Windows, macOS, Android und iOS lassen sich ähnlich einfach bedienen und bieten hauptsächlich Standardfunktionen: Automatische Verbindung zum schnellsten Server, übersichtliche Serverliste mit Suchfunktion sowie Shortcuts zu den Spezial-Servern für Streaming und Torrenting. Letzteres ist nur in der Windows-Version verfügbar. Informationen zu Geschwindigkeit oder Auslastung der Server sowie eine Auswahl des VPN-Protokolls fehlen im Client. Welches Protokoll verwendet wird, zeigt der Client nicht an.
Funktionen wie Kill-Switch und WLAN-Schutz sind für alle unterstützten Betriebssysteme vorhanden. Split-Tunneling ist jedoch nur unter Windows und Android verfügbar; macOS- und iOS-Benutzer müssen darauf verzichten. In der Android-App findet sich diese Funktion in den Einstellungen unter Intelligenter Schutz > Apps. Mit dieser Funktion legen Sie selbst fest, welche Apps vom VPN geschützt werden und welche nicht.
Ähnlich verhält es sich bei den zusätzlichen Filtermöglichkeiten für Websites. Kaspersky bietet hier verschiedene Website-Kategorien an, etwa Banking, Zahlungssysteme oder Online-Stores. Erkennt Secure Connection, dass Sie einen entsprechenden Dienst aufrufen, erscheint je nach vorheriger Einstellung ein entsprechender Hinweis oder der VPN-Schutz aktiviert sich automatisch bei der erkannten Kategorie - eine clevere Lösung, die andere Hersteller in dieser Form nicht anbieten. Leider ist diese Funktion nur für die Android-Version verfügbar.
Kaspersky zeigt sich jedoch großzügig, wenn es darum geht, im Windows-Client Diagnose- und Trackingdaten zu senden und Nutzer mit Werbenachrichten zu versorgen. Alle entsprechenden Schalter in den Einstellungen sind standardmäßig aktiviert. Falls Sie das stört, müssen Sie diese selbst deaktivieren. In den mobilen Apps ist nichts dergleichen zu finden. In der Mac-Version heißt der entsprechende Punkt Verbessertes Erlebnis und ist standardmäßig deaktiviert.
Kaspersky VPN Kosten: Preise und Tarife
Kaspersky bietet moderate Preise und zwei kostenpflichtige Tarife an. Eine Geld-zurück-Garantie, wie sie bei vielen anderen Anbietern üblich ist, gibt es bei Kaspersky jedoch nicht. Auch eine anonyme Zahlungsmöglichkeit fehlt.
- Das 1-Monats-Abo (5 Geräte) kostet 5,99 Euro.
- Das 1-Jahres-Abo (5 Geräte) kostet 33,99 Euro (2,83 Euro pro Monat).
- Das 1-Jahres-Abo (10 Geräte) kostet 47,99 Euro (3,99 Euro pro Monat).
Der günstige Preis für das 1-Jahres-Abo gilt nur für das erste Jahr. Anschließend zahlen Sie 45,99 Euro beziehungsweise 69,99 Euro jährlich, je nachdem, ob Sie die Variante mit fünf oder mit zehn Geräten gewählt haben. Günstiger ist es, vor Ablauf des ersten Vertragsjahres zu kündigen und ein neues Abo abzuschließen, falls Sie den Dienst fortführen möchten.
Zahlungsmethoden
Kaspersky akzeptiert folgende Zahlungsmethoden:
- Kreditkarte (Maestro, Visa, Mastercard, Amex)
- Giropay
- Lastschrift
- Rechnung
- Sofortüberweisung
Kann man Kaspersky VPN kostenlos testen?
Kaspersky VPN bietet eine zeitlich unbegrenzte Gratisversion mit einigen Einschränkungen im Vergleich zur kostenpflichtigen Variante. Das Datenvolumen ist auf 200 Megabyte pro Tag begrenzt, aber bei Registrierung beim Anbieter erhalten Sie zusätzlich 100 Megabyte. Nur ein einziger VPN-Standort ist verfügbar, den der Client automatisch auswählt, und Sie können ihn nicht beeinflussen. Der Kill-Switch fehlt ebenfalls in der kostenlosen Version.